[Bearbeitung 2016-01-15]
Gibt es vielleicht einen kurzen Bericht über den Entscheidungsprozess und sein Ergebnis? “Die Community” ist natürlich an Rückmeldungen interessiert.
[Entwurf 2014-11-18; versehentlich nicht veröffentlicht; Am 2015-02-02 auf dem Server wiedergefunden]
[Nachträglich eingefügt:] Wirklich ernsthafte Erwägungen könnte man mit einer gründlichen Lektüre dieses “Threads”, der leider nur auf Englisch vorliegt, beginnen. Owen Genath, der die Leitantwort verfasst hat, ist ungewöhnlich gut informiert, und auch der Fragesteller weiß, wovon er redet. Ob man daraus entnommene Fakten und gewonnene Einsichten in einer Akzeptanzdiskussion verwerten kann, wird sehr davon abhängen, ob die Teilnehmer bereit sind, eine nicht ganz triviale Auseinandersetzung mit echten Sachverhalten durchzustehen. Dass in jenem Thread die Anwenderprogrammierung “API” eine gewichtige Rolle spielt, muss nicht schaden, weil dabei grundsätzliche Portabilitätsprobleme beleuchtet werden, die darüber hinaus wirken.
[Alter Text:]
Der Haupgrund, der gegen MS Office spricht, spricht im Grunde gleichermaßen für AOO wie für LibO: Ein Standard, der die Speicherformate, aber auch gewisse (Mindest-)Fähigkeiten der Hauptkomponenten klar definiert, und der nicht unter kommerziellen Gesichtspunkten entwickelt und durchgesetzt wurde. Die Erfahrungen mit den willkürlichen Änderungen im Formatbereich und die Gleichgültigkeit(?) gegenüber der Fähigkeit, alte Formate zumindest korrekt zu lesen, kann man, so ist zumindest zu hoffen, auf der ODF-Schiene vermeiden (obwohl da StarOffice und seine Erben - aus technischen Gründen - auch keine ganz weiße Weste haben). Alles, was unter “Vendor-Lock-In” und “Abkündigungsstrategie” genannt wird, passt auch dazu.
Einen Advocatus Microsaboli zu spielen, kann ich mir nicht zumuten. Welche Gesichtspunkte für die “Schienenentscheidung” wirklich maßgeblich sind, hängt auch sehr von den konkreten Bedürfnissen ab. Ich bin kein Unternehmensberater. Aber “Features”, die MS-Office bietet, und LibO nicht, gibt es natürlich. Wie sollte das bei einer “Ware”, die ihren Verkauf fördern muss, auch anders sein. Was diese Features über eine oberfllächliche Attraktivität hinaus bieten, ist eine andere Frage. Ich benutze Rechenblätter als Rechenblätter, nicht als Pivottabellen- Filter- Sonstwasgeneratoren. Und ich traue keiner Software, die genauer als ich selbst wissen will, was ich eigentlich beabsichtige. Genau zu sagen was man will, ist aber halt mühsam. Ein “Boss” weiß das - und wenn er dann ungenau bleibt, ist es halt seine Strategie, Initiative und Kreativität seiner Mitarbeiter zu nutzen … Das Schicksal bewahre uns aber vor kreativer Bürosoftware!
LibO oder AOO?
Beide sind immer noch sehr ähnlich (und ich hoffe durchaus, dass das auch so bleibt). Die Entwicklungs- und Releasepolitik ist bei AOO anscheinend konservativer. Einige nützliche Calc-Funktionen und neue Features wurden bei LibO deutlich früher implementiert. Eine vollständige Gegenüberstellung, wie ein Beratungsbüro sie erstellen müsste, kann ich natürlich nicht liefern. Meine persönliche Präferenz geht aus technischen, wie aus weiteren Gründen in Richtung LibO. Soweit ich von Großanwendern höre, sehen die das auch so. Distributionen der diversen Linuxe enthalten heute meistens LibO … [Nachtrag: Beim letzten Punkt spielen aber die unterschiedlichen Lizenzversionen eine wichtige Rolle.]