Wenn ein Wort mit ß (U+00DF) in Kapitälchen formatiert wird, ändert sich die Anzeige in Doppel-S (U+0053) statt in großes ẞ (U+1E9E). Dadurch kann für Eigennamen eine falsche Schreibung angezeigt werden. - - Werden die Kapitälchen dynamisch durch LibreOffice Writer 6.4.7.2 gebildet, oder liegen die Glyphen in den Liberation-Schriften vor? Entsprechend müsste entweder die Verarbeitung in Writer korrigiert werden oder die Glyphe der Schriftart hinzugefügt werden. - -
EN: If formatting a word to small caps that contains character U+00DF (‘sharp s’) the display changes to double U+0053 (S) instead of U+1E9E (upper case ‘sharp s’). This may cause the display of proper names in wrong spelling. - - Does LibreOffice Writer 6.4.7.2 generate the small caps on-the-fly or are there designated glyphs contained in the fonts? Accordingly the processing by Writer should be fixed or the glyph added to the font(s). - -
Many thanks, D.
Hallo,
soweit ich das verstanden habe, bildet LibreOffice keine Glyphen. Die müssen in der Schriftart vorliegen und soweit ich erkennen kann, gibt es in der Liberation Sans die Glyphe für 1E9E
. Das kann man im Dialog von Einfügen -> Sonderzeichen
prüfen, in dem man unter Schriftart die Schriftart selektiert und unter Hexadezimal den Unicode eingibt - existiert das Zeichen in der Schriftart nicht, erscheint unterhalb des Fensters, das eine Vergrößerung der Glyphe zeigt, der Text Fehlendes Zeichen. Hier zwei Beispiele für 1E9E
Schriftart Liberation Sans (Glyphe existiert)
Schriftart Verdana (Glyphe existiert nicht)
Falls in einer Schriftart eine Glyphe nicht gefunden wird, sucht LibreOffice für diese Glyphe einen Ersatz in einer anderen, ähnlichen Schriftart. Was allerdings ähnlich genau bedeutet und welcher Algorithmus dahinter steckt, entzieht sich meiner Kenntnis vollkommen.
Im Sinne Deiner Frage: Ich verstehe das als Problem der Umwandlung, dass LibreOffice eine falsche Konversion vornimmt und nicht versucht U+00DF
durch U+1E9E
. Daher meiner Meinung nach als Bug einzuschätzen und zu melden (Hier: LibreOffice Bugzilla)
Ich hoffe, das hilft ein wenig.
Die Frage nach den Glyphen für Kapitälchen bezog sich auf den Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia, laut der in der Typographie “falsche Kapitälchen” entweder zu hell oder zu groß aussehen - daher nahm ich an, dass LibreOffice noch etwas mehr tut als Großbuchstaben zu verkleinern, nachdem es in den Schriftarten wohl keine Kapitälchen-Glyphen extra gibt. –
Das Problem mit der Umwandlung kleines Eszett - großes Doppel-S wurde schon 2017 als Bug gemeldet, allerdings steht in der Wikipedia unter “Großes_ß”, dass 2020 eine DIN geändert wurde, laut der nun großes Eszett vorzuziehen ist. Vielleicht nimmt sich jetzt jemand der Frage an?
Die Frage nach den Glyphen für Kapitälchen bezog sich auf den Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia, laut der in der Typographie “falsche Kapitälchen” entweder zu hell oder zu groß aussehen
Sorry - aber da komme ich mir jetzt veralbert vor. Du stellst 'ne Frage ohne jeden Bezug zu irgendeinem Artikel in Wikipedia, fragst ob LibreOffice evtl. die Glyphen selber erzeugt, ich schreib Dir eine Antwort und dann kommst Du damit, dass Du was völlig anderes gefragt haben wolltest.
Tut mir meinerseits leid - ich wollte auch nicht zu weitschweifig werden. Bei Wikipedia hatte ich gelesen, dass für ‘ordentliche’ Kapitälchen eigene Glyphen die korrekte Lösung wären. Nachdem es in den Schriften nicht offensichtlich extra Kapitälchen gibt, aber das in LibreOffice als Formatierungsoption neben fett, kursiv und unterstrichen steht, war ich völlig unsicher, was da passiert: Bildet LibreOffice aus den vorhandenen neue Glyphen für die Kapitälchen, ist in den Schriftarten etwas versteckt, das ich nicht gefunden habe, und wer ist für die Verwandlung klein EsZett in groß Doppel-S oder groß Es-Zett verantwortlich: LibreOffice (die Textverarbeitung), bestimmt das irgendwie die Schriftart (Font), kommt das aus einem Unicode-Standard? Wie stellt man so ein Bündel als eine einfache Frage, die zu einer Lösung führt, falls es ein SW-Problem ist? Mein Kommentar hätte es vielleicht so besser erklärt: Die Frage nach den Glyphen ergab sich für mich aus dem Wikipedia-Artikel …