Danke für die Ergänzung, Villeroy – ich finde es gut, dass ihr da eine richtig durchdachte Datenbanklösung aufgebaut habt.
Die Idee, alle Rechnungsdaten strukturiert zu speichern und auf Knopfdruck wiederherstellen zu können, ist natürlich stark – für ein Unternehmen mit festen Strukturen sicher super sinnvoll.
Aber (wirklich nicht wertend gemeint):
Nicht jeder arbeitet so organisiert – oder will das.
Manche schreiben 1–2 Rechnungen im Monat, gestalten die in Writer oder Calc und möchten sie einfach direkt als ZUGFeRD konform drucken – ohne Datenbank, Masken, Formularlogik oder Seriennummernverwaltung.
Für solche Fälle – also eher „visuelles Schreiben + rechtssicher drucken“ – war die getestete Lösung überraschend pragmatisch.
Thema Archivierung und GoBD
Was man (ganz unabhängig von der Lösung) nie vergessen darf:
GoBD-Konformität heißt auch: Archivierung in unveränderbarer Form
Auch bei einer Datenbanklösung gilt: Wenn Rechnungen jederzeit neu erzeugbar und änderbar sind, muss zusätzlich sichergestellt werden, dass das Original (z. B. PDF/A-3 mit eingebetteter XML)
-
revisionssicher archiviert,
- unveränderbar abgelegt
- und für die Dauer der Aufbewahrungspflicht auffindbar ist.
Die getestete Drucklösung erzeugt ein PDF/A-3 mit eingebetteter XML, das direkt:
- lokal validiert werden kann (via Quba, KoSIT, ZUGFeRD Viewer etc.)
- und an ein DMS oder Archivsystem übergeben werden kann
Und falls’s größer wird…
Was ich richtig spannend fand:
Die Lösung ist voll automatisierbar, auch via Kommandozeile
D. h. sobald man mehr Volumen hat, kann man auch:
- PDF + XML im Hintergrund erzeugen lassen
- per Skript oder Printjob direkt ans Archivsystem übergeben
- auf Wunsch ohne GUI, ohne Zutun
Und gerade die Anbindung via PDF-Drucker ist da oft ein Vorteil – weil viele Archiv- oder ERP-Systeme genau auf diesen Workflow setzen (Drucken → Archivieren).
KI? Ja – aber mit Sicherheitsnetz!
Ein häufiger Einwand lautet:
„Wenn da KI mitmischt – kann die nicht falsche Daten in die XML schreiben?“
Ja, kann sie – theoretisch.
Aber die getestete Lösung bringt gleich mehrere Sicherungsmechanismen mit:
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Visuelle Kontrolle
Die erzeugte PDF/A-3 mit eingebetteter XML lässt sich mit dem Quba Viewer, KoSIT-Validator oder dem ZUGFeRD Viewer öffnen und vergleichen
→ Man sieht sofort, ob Beträge, IBANs, Texte und Positionen korrekt übertragen wurden.
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Automatische Validierung
Ein eigener 7-PDF E-Invoice Validator (auch CLI-fähig) prüft das Ergebnis:
- ZUGFeRD- oder XRechnung-konform?
- PDF/A-3 konform?
- Optionaler Teil automatisierter Verarbeitungspipeline
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Integrierte Plausibilitätsprüfung
Der KI-Service selbst prüft:
- Stimmen Summen, Steuerbeträge, Positionswerte?
- Sind Einheiten, Währungen und Gesamtsummen stimmig?
➤ Wenn die Rechnung rechnerisch nicht plausibel ist, wird keine XML erzeugt.
Ich finde es ehrlich super, dass es beide Wege gibt – denn am Ende zählt doch:
Rechnung normkonform → Kunde kann verarbeiten → prüfungssicher archiviert → fertig.